Eifeler Gärten: Rabaue-Hochzeit mit Kletterrose

Nideggen-Schmidt/Rureifel.Der Star und außergewöhnliche Hingucker im liebevoll gestalteten Garten von Barbara Arend  ist ein in Eifeler Gärten inzwischen sehr seltenanzutreffender Apfelbaum der Sorte Rabaue. Experten und ältere Menschen wissen - diese Sorte war einmal der Apfelbaum der Eifel. Doch wer an Barbara Arends Exemplar näher herantritt, der sieht gleich, dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Im oberen Drittel des inzwischen über 60 Jahre alten Baumes prangt ein üppiges Blütenmeer - allerdings keine Apfelblüten. Unterhalb der Blütenkrone sind viele kleine verholzte Äpfelchen zu erkennen. Was ist denn da eigentlich los? Die leidenschaftliche Gärtnerin, inzwischen schon 80- jährig, berichtet gerne was da genau mit ihrem Rabaue-Apfelbaum passiert ist. Dem ging es schon sei einiger Zeit zunehmend schlecht. „Wenn es einem meiner Schützlinge derartig schlecht geht, kann ich natürlich nicht einfach nur zuschauen. Da versuche ich alles, damit es der Pflanze wieder gut geht.“  Und weil der Anblick des alten, traditionellen Eifelbäumchens immer trauriger wurde, pflanzte sie zu seinen Füßen eine Kletterrose.

Die musste selbstverständlich anfänglich besonders üppig gewässert werden, damit sie auch richtig anwachsen konnte. Ab da konnte sie fast täglich zuschauen, wie auch ein schöner Nebeneffekt für die Rabaue entstand. Die erholte sich zusehends - und die Kletterrose schlängelte sich immer weiter hinauf in den stattlichen Apfelbaum. Augenblicklich thront ihre überschwängliche Blütenpracht wie ein strahlender Sieges-Lorbeerkranz über dem ehemaligen Patienten. Das ausgiebige Wässern der Kletterrose ermöglichte also so eine Art Wiedergeburt der Rabaue.

Dass da überhaupt noch ein Exemplar der inzwischen fast ausgestorbenen Apfelsorte in einem Eifeler, genauer Schmidter Garten stand, rief Alexandra Schieweling, Diplom Biologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Düren aus Nideggen-Brück, auf den Plan. Sie nutzte Stecklinge des Rabaue-Apfelbaums von Barbara Arend, um so „Nachzucht“ zu ziehen. 

Ihre Bemühung wurde mit Erfolg belohnt und als Dankeschön gab es für die Schmidterin mit dem grünen Daumen vier veredelte Jungbäume für ihren Garten zurück. „Leider habe ich gar nicht genügend Platz in meinem Garten - und so habe ich sie in gute Hände weiterverschenkt."

Fotos und Text: (bvl)