"Da möchte man doch glatt wieder Kind sein!"

Vater-Kind-Aktion mit selbst umgebauten Renn-Autos im Fatima Kindergarten

Hürtgenwald-Vossenack. Das Kindergartenleben der Jungen und Mädchen des Katholischen Fatima Kindergarten in Vossenack ist beschützt und frei zugleich und spielt sich nicht in herkömmlichen, festen Gruppenräumen ab, sondern im Rollenspielraum, Atelier, Bau-Raum oder für die „Wichtel“, die U3 Kinder ab 2 Jahren, separat in einem geschützten Bereich. Je nach Alter, heißen die Unterteilungen der Kinder neben den Wichteln, Zwerge, Kobolde und Riesen. Jedes Jahr ziehen sie, bis zum Eintritt in die Schule, weiter in die 


nächsthöhere Gruppe. Jeder neuer Tag beginnt mit einem altersentsprechenden Angebot im Stammgruppenbereich. Doch gleich danach wuseln die Kinder durch alle Räume und Bereiche der Einrichtung. Ob lieber etwas bauen, im Atelier kreativ sein oder doch lieber an Rollenspielen teilnehmen -  im vierzügigen Fatima Kindergarten in Trägerschaft  der Profinos GmbH des Bistums Aachen scheint die Welt noch in Ordnung zu sein und so mancher Erwachsener würde dort wohl wieder gerne einmal Kind sein wollen.

Der durchdachte und optimal eingerichtete Kindergarten mit toller Turnhalle, Bewegungsraum und einem wundervollen Außengelände mit Garten und Spielgeräten bietet allein von seinen räumlichen Möglichkeiten beste Voraussetzungen für eine frühkindliche Förderung und schöne Kindheit. Doch auch optimale, bauliche Voraussetzungen alleine machen den Kindergarten nicht zu dem besonderen Ort, der er ist. Es sind vor allem die Mitarbeiter*innen, das Team der Einrichtung, die mit ihrem Engagement und ihrer Einstellung den insgesamt 80 

Kindern eine positive Prägung vermitteln, die sie fürs weitere Leben gut vorbereiten.

Für die Vorschulkinder, die „Riesen“ des KG, gibt es seit dem aktuellen Kita-Jahr den sogenannten „Schuwidu-Raum“ (Schulkind wirst du). In dem geben sie ihren „Stundenplan“ selber vor. Sie liefern quasi die Ideen und das Team des Kindergartens setzt sie gemeinsam mit den Kindern um. So wie der Wunsch, ein Renn-Auto zu bauen, das auch fahren kann. „Wir haben geschaut welche Materialien und Voraussetzungen wir für diese tolle Idee hier bei uns vor Ort haben“, so Nadine Weyermann, die das Projekt, aus dem am Ende die Vater-Kind-Aktion 

wurde, mit den Kindern umsetzte. „Am erfolgversprechendsten schien uns, Bobby Cars oder Kettcars als Grundlage zu nehmen. Wir starteten einen Aufruf und wurden mit drei gespendeten Kettcars belohnt. Weitere Materialien, wie Holz, Schrauben etc. wurden von der Simmerather Firma Holz Scherf gespendet. Insgesamt gab es zwei Vortreffen mit interessierten Vätern, bevor es Mitte Mai endlich soweit war. Bei strahlendem Wetter rückten zahlreiche Väter, Onkel und Opas an, um zusammen mit den Kindern den Traum von selbstgemachten Renn-Autos Wirklichkeit werden zu lassen. Sie teilten sich auf, um an allen drei Kettcars gleichzeitig zu arbeiten. Es wurde geplant, gezeichnet, gesägt, geschraubt und gemalt was das Zeug hielt.

Natürlich mit großer Unterstützung der Kinder, die mit sägen, schmirgeln und malen durften. Motive und Schriftzüge oder Startnummern wurden mit Schablonen auf Sperrholz übertragen und ausgesägt, bevor sie an die Flitzer montiert wurden. Nach gut drei Stunden war es dann auch geschafft und die Kinder und Väter präsentierten stolz ihre selbst von herkömmlichen Kettcars zu flotten Renn-Autos umgebauten Werke. So viel Kreativität und Einsatz wurde selbstverständlich am Ende belohnt. Mit strahlenden Augen empfingen die 

kleinen Autobauer*innen Urkunden aus den Händen von Nadine Weyermann und Kindergartenleiterin Vera Breuer, bevor sie sich beseelt auf die fertig gestellten Renn-Auto schwangen, um gleich ein paar Runden mit ihnen auf dem Gelände zu drehen.  

„Ideen der Kinder aufgreifen und umsetzen, das ist das, was wir gerade bei den Schubidu's anstreben. Die Vater-Kind-Aktion ist ein gelungener Höhepunkt auf diesem Weg. Alle Bereiche der Förderung fließen hier mit ein - und das am Ende noch mit wirklich tollen, vorzeigbaren Ergebnissen“, freut sich Nadine Weyermann. Auch Vera Breuer würdigte im Namen des 20-köpfigen Teams die außergewöhnliche Aktion: „Wir sind sehr froh, dass solche wichtigen Projekte nach Corona wieder möglich sind. Sie stärken die Kinder, das Team und die Familien. Gerade die .


fühlen sich durch diese Aktion wieder viel mehr mit eingebunden." Anfang Juni folgte bereits eine weitere, beispielhafte Aktivität im Fatima Kindergarten: eine kleine Kunstausstellung mit experimentellen Werken der Kinder