Eine "wurmige" Idee

Familie Langhoff seit Jahren auf Erfolgskurs

Düren. Man mag es kaum glauben, aber die Würmer aus Düren sind längst schon zu einem beliebten „Renner“ geworden. Wieso? Die Geschichte ist an dieser Stelle auch rasch erzählt. Natürlich beginnt die Story damit, wie man nur auf die Idee kommt, eine Wurmfarm zu gründen, die mittlerweile sogar die wohl größte in ganz Deutschland ist und die sich auch weiterhin auf Expansionskurs befindet. Da ist auch sprichwörtlich „nicht der Wurm drin“, im Gegenteil, hier geht vielmehr mit den Würmern die Geschäftsbilanz erfolgreich weiter nach oben. Fakt ist: Mit einer „wurmigen Idee“ seit Jahren auf Erfolgskurs. Janina und Marvin Langhoff haben eine  Marktlücke erkannt, sie sind die Betreiber des Unternehmens „Superwurm“ in Düren, Felix-Wankel-Straße 8 (Kompostwürmer, Angelwürmer, Futterwürmer, Wurmhumus).

Janina Langhoff erzählt die „Wurmgeschichte“ von Beginn an: 1999 kam Marvin, der jüngste Sohn der langhoffschen Wurm-Dynastie, mit einer großen, runden Keksdose aus Blech, mit Erde und zwei Würmern drin, nach Hause. Wie so manches Kind, interessiert an allem, habe Marvin seinen Vater die Frage gestellt: „Papa, wie funktioniert das eigentlich mit den Würmern?“ Der schlaue Papa habe sich dann des damals noch in den Kinderschuhen steckenden Internets bedient, um seinem Filius die Frage beantworten zu können. Und siehe da, in den damaligen Untiefen fanden sich bereits Begriffe wie „Wurmfarm“ und „Züchten.“ Im internationalen Raum habe man das Potenzial des Regenwurms sehr früh schon erkannt. 

„So war der Eifer geweckt und eine Marktlücke erkannt, die wir heute sehr gut ausfüllen“, sagt Janina Langhoff. Der Start sei dann, wie bei vielen anderen mittlerweile weltweit agierenden Unternehmen, auch in Düren, in der „Garage des Wohnhauses“ erfolgt.

Mittlerweile haben Janina und Marvin Langhoff lange schon gelernt und ausprobiert, wie man Würmer züchtet und mit Würmern gute Geschäfte gemacht. Im Jahr 2000 wurde damit begonnen, die ersten Würmer über das Internet zu verkaufen. Aus der kleinen Garage heraus wurden die Würmer ausgesiebt, verpackt und auf eine lange Reise geschickt. Die Pakete, das stand damals fest, wurden persönlich für den Versand zur Post geliefert. Zu der Zeit sei die Paketmenge noch überschaubar gewesen. Im Laufe der Jahre dann sei der Kundenstamm permanent gewachsen, ergo damit auch die Mengen der Bestellungen. Das habe dazu geführt, dass ein Lkw die Pakete fürderhin abholte. Und es stellte sich rasch heraus, die Garage und der Versandraum im Keller platzten aus allen Nähten. Es wurde beschlossen, eine eigene Halle (300 Quadratmeter) mit angrenzendem Büro zu bauen. 2002 wurde alles bezogen. „Wir dachten, das sei alles riesig. Mussten dann aber rasch feststellen, dass unsere neue Halle zu klein war“, lacht Janina Langhoff. Ständig wuchs der Kundenstamm und die Paketzahlen nahmen zu. Im Klartext: Eine neue, weitere Halle (ebenfalls 300 Quadratmeter groß) wurde unumgänglich – und folgte auf dem Fuße. Das war 2004.

2005 aber reifte die Planung für den weiteren Aufbau der Wurmzucht. Die dritte Halle (600 Quadratmeter) konnte 2016 in Betrieb genommen werden. Janina Langhoff: „Die nächsten Schritte werden die weitergehende Automatisierung und Optimierung der Wurmzucht sein.“ Für die Weiterentwicklung von „Superwurm“ sei bereits gesorgt. Anfang 2022 wurde die Firma von einer e. K. zur GmbH & Co. KG umfirmiert. Seitdem ist der „Junge mit der Keksdose“, der jüngste Sohn Marvin Langhoff, Geschäftsführer des Unternehmens. Er hat seine Ausbildung bei „Superwurm“ gemacht und arbeitet seit 2010 in dieser Firma. Seine Frau, Janina Langhoff, ist seit 2017 mit dabei und ebenfalls Geschäftsführerin.

Zurück zu den Würmern. Da drängt sich zwangsläufig die Frage auf, ob man denn anfänglich, als die Idee publik wurde, nicht „belächelt worden sei?“ „Ja, nicht nur anfänglich, das ist auch heute noch der Fall“, sagt die Geschäftsführerin. Aber man ist längst kein „Garagenbetrieb“ mehr, sondern ein industrielles Unternehmen mit mehreren tausend Bestellungen im Monat. In Spitzenzeiten sind dort bis zu 20 Menschen beschäftigt.

Und es geht bei „Superwurm“ erfolgreich weiter, so auch mit dem Sortiment. Darin wurde zu den Regenwürmern und den verschiedenen Kundenklassen auch Zubehör mit aufgenommen. So bietet man zum Beispiel ein „Halter-Set“ an, wo der Angler sich seine Würmer zu Hause länger halten kann und immer wieder frische Würmer zur Verfügung hat. Außerdem bietet man für die Gärtner den natürlichen Dünger „Wurmhumus“ oder auch „Komposter“, in denen jeder seine anfallenden Küchenabfälle mit Regenwürmern kompostieren kann. Der sei ganz besonders praktisch, wenn man keinen Garten besitze, heißt es dazu. Zu den „Superwurm“-Kunden zählen Angler, Gärtner und Leute, die den Wurm als Futtertier nutzen. So zum Beispiel Zoos, Vogelauffang-Stationen, Schildkrötenbesitzer usw. Die Firma „Superwurm“ hat sich längst schon einen Namen über die Region hinaus gemacht, denn es kommen Kunden aus ganz Europa, berichtet Janina Langhoff stolz. In der Hauptsache jedoch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Bei „Superwurm“ beginnt die Saison stets Mitte Februar, sie flacht dann ab Oktober wieder leicht ab. Der Dezember ist der schwächste Monat. Erfreulich: Es gibt in Düren am Rewe in der Dechant-Bohnekamp-Straße und in Jülich, An der Rur 17, je einen „Köder-Automaten. „In Düren der hat sich unwahrscheinlich gut etabliert, der muss teilweise gar zweimal in der Woche nachgefüllt werden“, lässt Janina Langhoff wissen. Die Nachricht von diesen Automaten habe sich in den Sozialen Medien rasch verbreitet. Geplant ist sogar ein bundesweites Netz. In den Automaten kommen bereits kompostierbare Angeldosen zum Einsatz. Die sollen auch im Versandgeschäft Verwendung finden. Getreu dem Motto: Weg vom Plastik, der Umwelt zuliebe.

Wenn das bei den Langhoffs in der ganzen Bundesrepublik so gelingt wie geplant, dann kann man davon ausgehen, dass Deutschlands größte Wurmfarm „Superwurm“ bald auch ein großes „Köder-Imperium“ darstellen wird. Die großen Maschinen, die in Düren in den Hallen zu finden sind, wurden allesamt von Firmengründer Martin Langhoff selbst entwickelt und auch gebaut. Und sie sind allesamt wichtig für eine baldige, beinahe vollautomatisierte Zucht.

Janina und Marvin Langhoff sind „auf den Wurm gekommen“, sie beschäftigen sich täglich mit „Dreck und Würmer.“

Von Würmern und ihren Nutzern

Kinder waren immer schon beim Spielen von Würmern und Dreck fasziniert. Anders war es bei den Erwachsenen: Sie fanden diese Tierchen eher „ekelhaft.“ Nicht so bei den Langhoffs in Düren. Hier hat man aus den Würmern gezielt etwas ganz Großes geschaffen: Ein wahres „Köder-Imperium.“ Würmer aus Düren sind gefragt und beliebt. Den Anglern dienen sie als Köder, in den Zoos sind sie ein beliebtes Futtermittel. In den heimischen Gärten bewirken sie oft wahre Wunder, denn sie lockern die Böden, kümmern sich um den Komposthaufen und hinterlassen fruchtbare Erde. „Superwurm“ in Düren liefert Kompostwürmer, Angelwürmer, Futterwürmer sowie Wurmhumus. Als spezialisiertes Unternehmen für Kompostwürmer, Angelwürmer und Futterwürmer freut man sich bei „Superwurm“ auf neue Kunden, die gerne fachlich beraten werden.

(der)