"Flotte Socke" - Stricken bis die Finger krampfen"

15 Nideggenerinnen stricken gegen die Not in ihrer Umgebung

Nideggen.„Zwei rechts, zwei links, eins fallen lassen", so heißt es üblicher Weise beim Stricken. Bei den Damen von "Flotte Socke" wäre das allerdings kontraproduktiv, denn sie haben sich - wie es ihr Name schon verrät - ganz dem Stricken von Socken verschworen - und das ausschließlich für die gute Sache.


Dabei konzentrieren sie sich als Strickgemeinschaft ganz auf Hilfe für Kinder und Senioren die durch das Schicksal in irgendeiner Form mit dem Rücken zur Wand stehen. Sie verstehen ihr Engagement als einen kleinen Beitrag gegen die Kinder- und Seniorenarmut in Nideggen und Umgebung. 

Obschon die Damen immer ein offenes Ohr für die Nöte anderer haben, so schauen sie doch, dass der Hintergrund der Hilfsbedürftigen nachvollziehbar, überprüfbar ist. Bislang sind sie auch noch nie enttäuscht worden, ist ihre Hilfe nicht ausgenutzt worden. So halfen sie beispielsweise vor zwei Jahren auch Opfern der Flutkatastrophe im Ahrtal. Hin und wieder bekommen sie auch Tipps von Vereinen, Institutionen wir dem Lions Club Düren, von Kindergärten und Schulen. „Aber da müssen wir immer nachfragen“, so Steffi Kriechel, 


die die Arbeiten der Damenriege einer Qualitätskontrolle unterzieht. Darüber hinaus kümmert sie sich auch um die Finanzen und Buchhaltung. „Wir stricken aus Spaß an der Freud' und sind keine Sockenfabrik", betont Andrea Baur, die die Gruppe vor inzwischen 22 Jahren gegründet hat. „Die eine strickt schneller, die andere langsamer. Damit können wir gut leben." „Ich stricke bis die Finger krampfen", ertönt es aus dem Kreis der Strickenden und trug so zu der guten Laune des Abends bei. „Bei uns geht es meistens gut gelaunt und lustig zu. Das Leben ist ja meistens schon ernst genug. Wir sind wie eine kleine Familie, in der es harmonisch untereinander zugeht und in der man auch immer an dem Leben der anderen teilnimmt. "

Zu den "Flotte Socken" am Abend des Besuchs von Eifel Pur gehören Frauen, die wegen ihres selbstlosen Engagements kurz vorgestellt gehören: Wie zum Beispiel Brigitte Grün, die seit neun Jahren dazugehört. In ihrem Berufsleben arbeitete die heutige Rentnerin u.a. als Krankenschwester und Versicherungsangestellte. Beate Klinkhammer war vor ihrer Rente als Groß- und Außenhandelskauffrau tätig und gehört seit fast 16 Jahren dazu. Die Finanzbeamtin in Frühpension, Gabi Malsbenden, ist vor sechs Jahren dazu gestoßen. Monika Sauerwein, Rentnerin, seit fast 17 Jahren. Maria Tempel, 

Hausfrau und Mutter, versteht sich als Familienmanagerin, ist heute berentet und gehört seit drei Jahren zum inneren Zirkel. Bevor GustaFack pensioniert wurde, arbeitete sie als Lehrerin und kann inzwischen auf 20 Jahre gemeinschaftliches Stricken für die gute Sache zurückblicken. Übrigens genau wie Rentnerin Marianne Krenc, die in ihrem Berufsleben Kauffrau im Baugewerbe war. Last but not least wären da noch Andrea Baur, Inhaberin einer Praxis für Podologieund Steffi Kriechel, Versicherungskauffrau, zu erwähnen, die mit 22 Jahren Zugehörigkeit inzwischen zum Urgestein der „Flotte Socken“ zählen.  Am Abend des Eifel Pur Besuchs fehlten allerdings noch einige Damen, die auf Wunsch der Anwesenden nicht vergessen werden dürfen: Petra Eyckeler, Petra Wollseifen, Irene Tüttenberg, Annemie Schuch, Christel Lorbach und Dagmar Hamacher.


Einmal im Monat kommen die strickenden Damen im Pfarrhaus der Nideggener Pfarrkirche St. Johannes Baptist zusammen und arbeiten fleißig an ihrer "Produktion". Diese tollen Socken, hergestellt in echter Handarbeit, gibt es gerade auch in der Weihnachtszeit zu erstehen, wie zum Beispiel kürzlich auf dem Nideggener Martinsmarkt oder im GartenCenterPierig. In der Praxis für Podologie, Sonnenkamp 14, von Andrea Baur, gibt es die beliebten Fußwärmer das ganze Jahr hindurch.

„Über Spenden von qualitativ hochwertiger Sockenwolle freuen wir uns übrigens natürlich immer." Gestrickt werden die Socken in den Größen 14 bis 48. Aber auch Sonderwünsche wie beispielsweise extra groß, lang, breit oder mit strammeren Bündchen werden entgegen genommen. „Obwohl jede von uns unterschiedlich strickt, gehen unsere Socken immer so bei uns raus, als ob sie aus einer professionellen "Manufaktur" kämen. Diese Genauigkeit und Akribie haben wir uns im Laufe der Jahre erarbeitet. Größe 39 heißt nicht nur so, sondern ist am Ende auch Größe 39." 

Stattliche Spenden erstrickt
Noch in den letzten Tagen haben die "Flotte Socken" durch ihrer Hände Arbeit stattliche Summen als Spenden weitereichen können. So erhielten der "Vettweißer Tisch" und die Dürener Suppenküche je 1500 Euro. 500 Euro gingen an die Pfarrgemeinde Nideggen für das Projekt Innenrestaurierung der Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Auch die Nideggener Kindergärten Maria Goretti und Zauberland durften sich über einen netten Zuschuss für die Bestandsauffrischung ihrer Büchereien in Höhe von je 500 Euro freuen.

Text und Fotos (bvl)