Mit guter Laune und handwerklichem Geschick

10 Jahre Hauskrippenbauer Monschauer Land e. V.

Nordeifel. Wenn die Sommerferien zu Ende sind, treffen sich jeden Montagabend neun Frauen und Männer in ihrer Werkstatt in Imgenbroich, um einer Leidenschaft nachzugehen, von der sie bereits in ihrer Kindheit angesteckt wurden und der sie bis heute frönen: dem Bauen von weihnachtlichen Hauskrippen. Die „Hauskrippenbauer Monschauer Land“ begehen in diesem Jahr ihren 10. Geburtstag und erhielten erst kürzlich und unerwartet ein anerkennendes Geburtstagsgeschenk. Die Kulturstiftung der Sparkasse Aachen würdigte ihren wichtigen kulturellen Beitrag mit einem hilfreichen Geldbetrag, der dazu dienen wird, ihre Werkstatt am Karweg, direkt vis-à-vis vom Baumarkt Zur Linde, besser auszustatten.

Was macht die Faszination der neun Krippenbauer und Krippenbauerinnen aus? Peter Jung, eines der Mitglieder der seit 2009 mit von der Partie ist, erklärt stellvertretend: „Ich baue seit meiner Kindheit Krippen. In meinem Fall war das mein 14 Jahre älterer Bruder schuld. Er war damals mein großes Vorbild und ich schaute ihm jahrelang mit großen Augen über die Schulter." Klein-Peter baute dann im Alter von 10 Jahren seine erste Krippe mit einer Jaffakiste (Apfelsinenkiste) als Unterbau. Bruder Reinhold überließ ihm den Krippenstall und die Figuren, so dass er 


sich ganz auf all die anderen Arbeiten konzentrieren konnte. Diesem Hobby ging er bis zum Alter von 18 Jahren nach. „Ab diesem Alter hat man bekanntlich eher andere Leidenschaften", so Peter Jung augenzwinkernd. Später, als verheirateter Mann, fiel im 1977 zusammen mit seiner Frau Rosi die große Lücke unter dem heimischen Weihnachtsbaum auf. Rosi erinnerte ihren Mann an sein früheres Hobby und so musste er noch schnell zum örtlichen Kaufhaus um einen Satz Krippenfiguren zu kaufen und im Anschluss damit eine Krippenlandschaft zuhause zu kreieren. Seither baute er jedes Jahr eine neue Krippe. Nachdem er 2000 zum ersten Mal eine Krippenausstellung besuchte, war er dann endgültig mit diesem Hobby infiziert. 2009 fand er zum Verein der Krippenbauer des Monschauer Landes. „In unserer Gruppe hilft jeder jedem. Handwerklich aber auch mit Ideen. Zuhause steht man oft alleine vor Problemen, die in der Gruppe schnell gelöst werden können. Bei Ausstellungen beobachten wir oft die Begeisterung bei Familien- und vor allem bei deren Kindern."


Aktuell - so kurz vor der wichtigen Krippenausstellung - heißt es für die neun aktiven Vereinsmitglieder wieder jeden Montagabend sich rege austauschen, zu fachsimpeln und zu bauen, denn auch in diesem Jahr findet ihre Ausstellung an jedem Adventswochenende in der Monschauer Markthalle statt. Die Eröffnung ist Freitag, 24. November 2023 um 11 Uhr. Ab Samstag, 25. November ist die Ausstellung dann an jedem Adventwochenende von 11 bis 19 Uhr für Interessierte geöffnet. Dort erwartet die Besucher eine Vielzahl an heimatlichen, aber auch orientalischen oder sogenannten Stilkrippen. Gleich nebenan wird an einem Stand Krippenzubehör angeboten.


„Wir konnten bisher jedes Jahr unsere Krippenausstellung präsentieren“, so Vereinsvorsitzender Reiner Stollenwerk. „Natürlich nicht in Covid-Zeiten. Ansonsten fanden sie in Räumlichkeiten der Höfener Grundschule und nun zum zweiten Mal in Monschau statt. Vor drei Jahren waren wir auch beim Weltkrippenkongress im Monschauer Aukloster vertreten - und organisierten zusätzlich über mehre Jahre eine weitere Ausstellung in der Sakristei der alten Pfarrkirche in Simmerath-Huppenbroich. Zum Verein der geselligen, humorvollen und empathischen 

Hauskrippenbauer Monschauer Land gehören neben Reiner Stollenwerk, Karl-Heinz Hanf (Schriftführer), Rosi Jung (Kassiererin) und Günter Heinen als Vorstand und die Mitglieder Bernd Stollenwerk, Helga Grigo, Hermine Austin, Peter Jung und Irene Biermanns.

Wenn es um die Zukunft des Krippenbauens geht, sind sich die Damen und Herren des Vereins einig: "Wenn die Tradition weiter bestehen soll, dann braucht es die richtigen Opas, die das Handwerk beherrschen und einen Werkraum. Das wichtigste aber dabei sind die nötigen Enkelkinder, die sich von ihren Opas begeistern lassen. Nur so werden uns die künftigen Mitglieder nicht ausgehen."

Steckenborner Krippenweg

Eine schöne Tradition in Simmerath-Steckenborn ist inzwischen der Krippenweg, der jedes Jahr viele Besucher mit weihnachtlichem Deko, Sternen, Engeln und circa 40 Krippen während eines dreieinhalb Kilometer langen und Kinderwagen (mit großen Rädern) geeigneten Spaziergangs in Weihnachtsstimmung versetzt. Der Krippenweg startet am örtlichen Sportplatz und führt weiter Richtung Fischweiher. Die Eröffnung ist am 3. Dezember und durchgehend bis Heilige Drei Könige, am 12. Januar 2024 erlebbar. Am 2. Advent, dem 9. Dezember 2023 veranstaltet eine privat Initiative aus Steckenborn die am Sportheim einen adventlichen Nachmittag und werden dort musikalisch von den Vereinen Melano Steckenborn und Heimatecho Steckenborn unterstützt. „Für das leibliche Wohl ist natürlich bestens gesorgt“, so die Initiatoren des Krippenweges André Koll, Vincenz Tüpper und Reiner Stollenwerk.

Weitere Informationen unter: www.krippen-mon.de