Automobile Träume - Herrscher einer Oldtimer Traktoren Armada  

Heimbach-Vlatten. Wie immer scheint der Ursprung ausgeprägter Passionen von Menschen in deren Kindheit begründet zu liegen. Da macht auch René Küpper, Herr über insgesamt 40 Oldtimer-Traktoren, 7 Mähdreschern, 40 Einachs-Schleppern, 50 Ernte- und Bodenbearbeitungsmaschinen, einem Oldtimer-LKW und zwei Oldtimer-Autos, keine Ausnahme.

Zugegeben, das Sammeln solcher Raritäten ist eher selten, aber selbst Menschen die keine Affinität zu diesem Thema haben, aber im Hof des Vlattener Unternehmers stehen und seine Schätze in Augenschein nehmen, könnten sich der besonderen Faszination, die von den ausgefallenen Oldtimern ausgeht nicht entziehen.

René Küppers spezielle Prägung wohnte in seiner Kindheit schräg gegenüber in einem Bauernhof und hieß Bauer Heinz. Bereits im Alter von vier Jahren verbrachte „Klein-René" dort fast jede freie Minute. Diese Zeit, so erinnert er sich, bedeutete für ihn Freiheit, obschon die immer mit viel Arbeit verbunden war. Ob Heu- oder Futterernte, Kartoffeln ausmachen oder Heuballen stemmen - komischerweise empfand der Junge dies nie als Arbeit. Das größte Glück seiner Kindheit, war es auf dem Trecker zu sitzen wie ein Großer. In seinem Fall war es ein Massey 


Ferguson ein Fordson Dexta. Seine erste eigene Ausfahrt erlebte er bei seinem Onkel hinter dem Lenker eines Fordson Dexta bei der Kartoffelernte. "Setz' dich einfach drauf - und los", hieß es, nachdem ihm die Funktionen der wichtigsten Hebel erklärt wurden. Und dann ging's auch schon los - nicht nur für diese Fahrt, sondern symbolisch zu einer Treckerfahrt, die bis heute anhält.

Wie alles begann

1996 startete René Küpper seine Sammelleidenschaft, als ihm sein Freund Michael, der Sohn des gegenüber wohnenden Bauers, seine zwei Oldtimer-Trecker zeigte. Natürlich endete die Situation mit dem Kauf eines Schmiedag Hansa Einachs-Schleppers. Stolz wie Oskar fuhr er seinen Kauf vor sein elterliches Haus und nahm die Reaktion seines Vaters stoisch hin. „Was willst du denn mit dem alten Schrott. Andere Leute sind froh, wenn sie das loswerden!“ Also suchte sich der kleine René schnell eine 


Unterstellmöglichkeit, die er bis heute hat - nur das sich der erste Trecker seitdem kräftig vermehrt hat. Doch genau dieser Traktor hatte rückblickend eine noch viel wichtigere Bedeutung, wie René Küpper und seine Frau Alexandra feststellen. Er war überhaupt der Grund, dass die beiden zueinander fanden. Ihr erstes Zusammentreffen war bei einem Treckertreff in Gut Hommelsheim. Dort traf er seine zukünftige Frau und deren Eltern beim Fachsimpeln - und das über den gleichen Trecker. Man wurde sich sympathisch und pflegte weiteren Kontakt. Auf dem 50. Geburtstag seines künftigen Schwiegervaters machte er dann schnell Nägel mit Köpfen. Inzwischen sind die beiden fast 25 Jahre ein Paar.   

Infektiöse AnsteckungUnd wie das bei Sammelleidenschaften so ist: dieser "Virus" verbreitet sich rasant schnell und nachhaltig. Heute spielen Traktoren für die ganze Familie Küpper eine große Rolle. "Das ist schon ein großes Glück, wenn man seine Passion zum Beruf machen kann - und die eigene Frau und auch die beiden Kinder mit von der Partie sind", erklärt René Küpper sichtlich stolz und zufrieden. 


Der gelernte Industriekaufmann startete vor 20 Jahren sein eigenes Unternehmen, sein Oldtimer-Ersatzteile-Handel für Traktoren und landwirtschaftliche Maschinen, bei dem ihn seine ganze Familie hilfreich zur Seite steht.

Unter Experten munkelt man, dass René Küpper die größte Fahr KT 10-Sammlung weit und breit hat - die kleinsten von Fahr gebauten Schlepper. "Die gefallen mir allein schon optisch sehr gut. Gleichgesinnte fand er im Verein "Fahr Schlepper Freunde" in Gottmachingen in der Bodensee-Region, zu der er bis heute regen Kontakt hält.

Text und Fotos: (bvl)