Julia Els - Preisträgerin bei Jugend forscht

Den Kopf in den Wolken, aber die Füße auf dem Boden

Simmerath/Nordeifel. Dass die Eifel auch begnadete Wissenschaftler - besonders auch im Bereich der Naturwissenschaften - hervorbringt, zeigt einmal mehr der Erfolg einer jungen Nordeifelerin, die kürzlich beim renommierten „Jugend forscht Wettbewerb“ einen 1. Platz und Sonderpreise gewann. Eifel Pur besuchte die 17- jährige Schülerin Julia Els und war nicht nur von ihrer naturwissenschaftlichen Brillanz beeindruckt, sondern auch davon, dass sie bei all der Zeit die sie dafür aufbringt, auch ein ganz normaler Teenager ist. Mit ganz weltlichen Träumen, Vorlieben und Hobbies. Eben alles andere als das, was man von einer der Wissenschaft verschriebenen Schülerin, erwartet, sondern ein nettes und kommunikatives Mädchen von Nebenan. „Seit der 8. Klasse bin ich leidenschaftlich an den Naturwissenschaften interessiert. Das lag in erster Linie an meinem Physiklehrer, Dr. Marc Henning Zöller, der es besonders gut verstand, die Zusammenhänge zu erklären. 

Er promovierte am CERN, dem größten Teilchenphysik-Forschungszentrum der Welt, in der Nähe von Genf. Seine Passion für die Teilchenphysik sprang gleich auf mich über.“  In der Teilchenphysik geht es - grob gesagt - darum den Urknall nachzuempfinden und dabei zu analysieren, was genau dabei passiert. Das bedeutet, dass es in der Teilchenphysik vor allem darum geht zu abstrahieren. Vorstellungskraft ist dabei also unbedingt von Nöten. 

Was macht der Teilchenbeschleuniger am CERN?Im Teilchenbeschleuniger werden beispielsweise Protonen (Bausteine des Atomkerns) in gegensätzliche Richtungen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Man lässt sie gezielt in einem Detektor aufeinanderprallen, um so den Urknall nachzuempfinden. Dieser detektiert die Spuren der Teilchen und zeigt so, wie die Materie der Welt, des Universums, aufgebaut ist. 

In der Teilnahme von Julia Els beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht 2022, hat sie einen Detektor des Experiments vermessen um herauszufinden, ob man die Sensoren des Detektors auch biegen kann. Im Inneren des Detektors befinden sich Sensoren, die aus Silizium Kristall Gittern bestehen. Die Frage am CERN entstand, ob man diese Gitter biegen kann, um den Prozess zu optimieren und Messfehler zu minimieren.

Julia Els hat im letzten Oktober ein zweiwöchiges Praktikum am CERN absolviert und hat in diesem Zusammenhang den gebogenen Detektor vermessen und den gebogenen und geraden Detektor verglichen, um herauszufinden, ob gebogene Sensoren auch tatsächlich funktionieren, „Und das hat funktioniert", so Julia Els. Nach insgesamt sieben verschiedenen Messmethoden gab es keine signifikanten Unterschiede. Klar ist nun, dass gebogene Sensoren ausschließlich Vorteile haben.

Das bedeutet, dass 2025 diese neue Art von Detektoren in einem Experiment am leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger am CERN verbaut werden wird. Nach dem regionalen Wettbewerb, bei dem sie den 1. Platz belegte, folgte der Landeswettbewerb, an dem sie den Sonderpreis für Elektrostatik, Elektrotechnik und Mikroelektronik bekam.


Julia Els lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder in Simmerath und besucht die 11. Klasse des St. Michael-Gymnasiums in Monschau und bekleidet dort das Amt als Stufensprecherin. Sie ist eine leidenschaftliche Turnerin, fährt viel und gerne Fahrrad, trifft sich gerne mit ihrer Clique und spielt Klavier. Ihr aktuelles Lieblingsbuch ist "Eine kurze Geschichte der Zeit", von Stephen Hawking.

(bvl)