Der Geburtsbaum

Ein Gefährte fürs Leben

Blankenheim

Um das Wunder der Geburt und Entstehung neuen Lebens entwickelten sich seit Jahrtausenden unzählige Traditionen und Rituale. Angefangen beim Lebensbaum, der zur Geburt eines Kindes gepflanzt wird. Er steht für die Unvergänglichkeit der Natur und des Lebens selbst. Für jedes neues Leben einen Baum. Die Blankenheimer Bürgermeisterin Jennifer Meuren löste mit besagtem Bäumchen eines ihrer Wahlversprechen ein. Und das bestand darin, dass für jedes neugeborene Kind in der Gemeinde Blankenheim ein Baum gepflanzt werden kann. Ein schöner alter Brauch und ein nachhaltiges Präsent.

 Für Jennifer Meuren werden mit der Aktion gleich zwei Themengebiete angesprochen: „Zum einen ist es ein Begrüßungsgeschenk für die kleinen Neubürger und ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz, und zum anderen wird bei den Menschen die Identifikation mit ihrer Gemeinde gestärkt. Denn wer für seinen Nachwuchs einen Baum pflanzt, der wurzelt tief in Eifeler Heimaterde“. Dabei können sich die Eltern aussuchen, wo sie diese Wurzeln ausbreiten können. Sie können wählen, ob sie einen Gutschein für einen Baum erhalten möchten, um diesen im eigenen Garten zu pflanzen, oder ob die Gemeinde den Baum auf öffentlicher Fläche pflanzen soll, und auch welche Obstsorte der Baum tragen soll.

Alle die zur Verfügung gestellten Bäume sind heimische, insektenfreundliche Obstbaumarten. „Den Gutschein für die private Pflanzung finanziert die Gemeinde zum größten Teil selbst, jedoch die Baumschule Schmitz bezuschusst mit 5 Euro für einen Hochstamm und 3 Euro für einen Halbstamm das Projekt“, erläutert Linda Heinen, zuständige Sachbearbeiterin der Gemeinde Blankenheim. „Das Pflanzgut für die öffentlich gesetzten Bäume wird vom Landschaftsverband Rheinland gefördert“, legt sie nach. Bis heute wählten Eltern 51-mal eine private Baumpflanzung. 26-mal entschieden sie sich für die öffentliche Variante. Man weiß ja auch nie ob man ein Leben lang in der Region Blankenheim bleibt, und so kann man den Baum jederzeit besuchen.


Bei der Suche nach einer öffentlichen Fläche gab es ein Problem. Hintergrund war, dass die NRW- Stiftung das Projekt fördert und eine ihrer Flächen kostenfrei zur Verfügung stellt. Ursprünglich sollten die Geburtsbäume auf einer Wiese an der bekannten Süntelbuche im Naturschutzgebiet Seidenbachtal gepflanzt werden. Dieses Areal konnte aber wegen Einbruchkratern nach der Flutkatastrophe nicht mehr benutzt werden. Daher wurde ein Grundstück am Ortsrand in Blankenheimerdorf ausgesucht.“ Da wussten wir auch noch nicht, dass später die Flutgedenkstätte des Landes Nord- Rhein- Westfalen in unmittelbarer Nähe angelegt wird“, so die Bürgermeisterin.

Die Tradition, einem Neugeborenen einen frisch gepflanzten Baum zu schenken, gilt als Ausdruck der Zuversicht, der Hoffnung auf eine gesunde Zukunft und der Feier neuen Lebens. Für einen guten Start ins Leben braucht ein Obstbaum daher genau das gleiche wie ein kleiner Mensch: Aufmerksamkeit und liebevolle Pflege. Wer seinem Kind einen Obstbaum widmet, gibt ihm damit einen lebenslangen Begleiter, der möglichst lange gesund wachsen und reiche Ernte bringen soll.


Neben dem Nutzen des frischen Obstes wirkt jeder Baum der Aktion, ob in unseren Gärten, oder auf der bereitgestellten öffentlichen Obstwiese als CO2 Speicher, und als Futterquelle für viele Tierarten. Darüber hinaus spendet er Schatten, bietet Windschutz, filtert Staub und bringt im Wechsel der Jahreszeiten immer neue Garten- oder Wiesenbilder hervor: Frisches Grün und zarte Blüten im Frühjahr, leckere Früchte und die unterschiedlichsten Farben der Blätter im Herbst und zu Ende des Jahres in 

unserer wunderschönen Eifel. Ein Geburtsbaum ist eine schöne Erinnerung für die ganze Familie, besonders für die ganz Kleinen, die ihrem Baum beim Wachsen zuschauen können.


Alle Eltern die sich hier zu dieser Aktion einbringen wollen, können sich gerne an Linda Heinen wenden, die auch Fragen zum Projekt beantwortet.

Email: lheinen@blankenheim.de oder Tel.: 02449/87- 210



Autor: Peter Meurer

Fotos: Gemeinde Blankenheim