Einzigartig in Deutschland - Kunst und Natur nachhaltig verbinden

Die "Holzkunstroute" der Internationalen Kunstakademie Heimbach

Heimbach/Region. „Der Wald ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ganz allgemein und eben auch der Wald hier bei Heimbach. Den kenne ich als Heimbacher natürlich besonders gut. Der Umweltgedanke steht bei mir ganz oben und deshalb möchte ich mit meiner Teilnahme an diesem Kurs auch ein Zeichen setzen. Wir alle wollen mit der Kunst die hier entsteht Wanderer inspirieren und daran erinnern, mit dem Wald sorgsam umzugehen“, beschreibt Volker Victor die Aktion mitten im Heimbacher Stadtwald, an der er und einige andere Kursteilnehmer der 


Kunstaktion "Holzkunstroute" der Internationalen Kunstakademie Heimbach teilnehmen. Am Vormittag unseres Besuches, einem Werktag, sind es nur einige wenige Teilnehmer die sich frei machen konnten und die an diesem Tag unter Anleitung der Dozenten Holger Hagedorn (Bildhauerei/Multimedia), Ralph Kleiner (Bildhauerei, Malerei) und Sven Rünger (Bildhauerei/ Stein, Bronze, Kunststoff) ausgestattet mit Knüpfel, Hammer, Kettensäge fürs Grobe und Schleifmaschine ein kunstvolles Zeichen setzen wollen. Im Laufe der weiteren Tage stoßen noch viele andere Teilnehmer dazu. Die ersten Kursteilnehmer*innen sind jedenfalls schon an ihrem ersten Tag begeistert. Wie beispielsweise Bärbel Jülich aus Kreuzau. „Ich habe schon an kleinen Holzobjekten gearbeitet. Nun freue ich, dass ich mich an etwas großem versuchen kann."

Sturm, Windbruch und Borkenkäfer haben vor allem den Fichten-Monokulturen so schwer zugesetzt, dass in den letzten Jahren große Freiflächen im Wald entstanden sind. Positive Folge ist, dass die Waldökologie und damit der Wald als kraftvolles Ökosystem neu bewertet und beachtet wird. Dies ist auch in Heimbach der Fall. Die Revierförsterin, Frau Ute Hass (Heimbach-Blens) von Wald und Holz NRW hatte die Ursprungsidee und kam mit dieser Anregung im Sommer 2020 erstmals auf die IKAH zu. Da sie durch ihre bisherige Unterstützung der 

Kunstakademie (Lieferung von Holzstücken für Bildhauerkurse) Bedarf und Bedeutung dieses Kunstfachs kennt, sieht sie die Möglichkeit, Kunstschaffen und Waldpflege miteinander zu verbinden.

„Am Ende werden wir ein Prozess-Erlebnis und ein Prozess-Ergebnis haben“, so die Dozentin. Zu den Prozess-Erlebnissen zählt, dass sich Kreativität, Geist, Handwerk und das Material an dessen Ursprungsort begegnen. So erhalten die Baumstümpfe ein neues Leben und eine neue Bedeutung. Spaziergänger und Wanderer werden im Wald – vielleicht sogar unerwartet – auf Kunstprozesse und Kunstwerke stoßen, Kunstinteressierte können gezielt in den Waldkommen. Es ergeben sich neue Kontakte zwischen Künstlern und Waldgästen. Sie alle dürfen die 

Entstehung einer Skulptur über einen unbestimmten Zeitraum hinweg verfolgen. Am Ende wird ein Skulpturen-Park und zugleich auch ein Park-Wald entstanden sein. Neben der ästhetischen Aufwertung der teilweise kahlen Waldflächen, werden die einzigartigen Eigenschaften des Werkstoffes Holz, seine Langlebigkeit, aber auch seine Veränderungen bis hin zum Verfall sichtbar. Der gesamte Zyklus von Werden und Vergehen wird auf Heimbachs "Holzkunstroute" erlebbar. Solch ein Areal birgt ein hohes Entdecker-Potenzial. So ist Wald in mehrfachem Sinne eine Wohltat.

Wo genau das künstlerische Treiben und die entstandene Kunst im Heimbacher Wald zu finden sind, erfahren Eifel Pur Leser in unserem Online Portal: eifelpur.digital.


Text u. Fotos: (bvl)