„Es wohnt ein Zauber inne“

Ostern steht vor der Tür. Auch wenn ich direkt mit der Türe ins Haus falle, steht Ostern vor der Tür. Ich muss gestehen, ich liebe Ostern fast genauso wie Weihnachten. Nicht wegen etwaiger Geschenke, unzähliger Süßigkeiten und pompöserem Essen, auch wenn das durchaus ein Pluspunkt ist. Ostern versprüht wie Weihnachten einen Zauber den ich nicht beschreiben kann. Die ganze Luft ist voller Magie. Zu Weihnachten ist es durch den Kerzenschein, das Glitzern hier und da und der herrliche Duft der vom Tannengrün ausgeht. Zu Ostern ist es weniger das Geheimnisvolle als eher das Spannende.

Die Sonnenstrahlen durchfluten das ganze Haus, die Natur erwacht und endlich wird es wieder bunter. Überall auf den Wiesen fängt es an zu surren und zu blühen. Es gibt jeden Tag etwas zu entdecken. Außerdem ist es jedes Jahr aufs Neue erstaunlich dass diese herrlichen Sonnenstrahlen, die unser Wohnzimmer in frühlingshaftes Licht tauchen, die Staubfäden an der Decke und in den Ecken nur dann sichtbar werden lassen, wenn Gäste zu Besuch sind und nicht wenn es ihnen mit dem Staubwedel an den Kragen gehen soll. Also wenn das keine Magie ist! Aber ich schweife wieder ab denn was ich eigentlich meine, ist der Morgen am Ostersonntag. Als ich noch ein Kind war bin ich auf leisen Sohlen und mit wachsamen Augen aus dem Bett gestiegen um mich sofort umzuschauen, ob etwas anders ist, ob jemand da war, etwas verloren hat oder versteckt wurde. Auf das äußerste gespannt und konzentriert sind wir Kinder durch das Haus geschlichen. Er muss doch da gewesen sein?! …  Der Atem wurde angehalten…da… ein buntes Ei und noch eines und noch eines.

Wie groß die Freude über bunte Eier sein kann habe ich bis heute nicht vergessen und ich liebe es, diese gespannte Vorfreude in den Augen meiner Kinder zu sehen. Wenn wir morgens um halb sechs das erste freudige Quietschen hören, oder ein aufgeregtes Geschrei weil ein kleiner farbiger Pfotenabdruck auf dem Boden beweist, dass der Osterhase da war. Ich liebe es einfach. In meiner Kindheit haben wir unzählige bunte Eier zum Frühstück verdrückt, mit Majo natürlich. Es war schon fast ein kleiner Wettstreit: wer die meisten Eier verspeist hatte, hatte gewonnen. Uns war danach furchtbar schlecht aber es war wunderschön. Natürlich gab es auch an beiden Festtagen einen herrlichen Festtagsbraten in Form von Lamm mit Pfefferminzsauce. Aber darüber ein anderes Mal. Um ehrlich zu sein finde ich das gemeinsame Frühstück mit meinen Kindern so wunderschön, dass ich mich dazu entschlossen habe, nicht den Rest des Vormittags in der Küche zu stehen. Sondern einfach alles zu genießen, mit leckerem Essen natürlich, mit Eiern natürlich, mit der Familie natürlich aber nicht groß und fulminant sondern einfach und frühlingstastisch. Wie wir das anstellen? Das verrate ich sehr gerne. Wir breiten das Frühstück einfach ein bisschen aus bis zu, ja bis es fast ein Brunch ist. Dafür brauchen wir nur ein oder zwei kleine Extras. Ein Highlight ist auf jeden Fall mein grüner Spargel im Speckmantel der herrlich in ein weich gekochtes Ei gedippt werden kann. Einfach frühstückstastisch.

So genug gequatscht und ran an den Spargel… upps ich meine Speck!

Das brauchen wir für 4-6 Personen

1 Bund grüner Spargel (z. B. von Obst- und Gemüse Heidbüchel aus Nideggen oder vom Hofladen Reinartz aus Hürtgenwald-Gey)

2-3 Pakete Bacon (z. B. von der Landmetzgerei Lohscheidhof aus Hürtgenwald-Hürtgen)

3 EL Ahornsirup

4-6 weich gekochte Eier (z. B. vom Biohof Beuel zwischen Simmerath und Schmidt)

Diese Osterfrühstücksidee ist in Windeseile vorbereitet und braucht nicht mehr als 5-10 Minuten und nochmal 15 Minuten im Ofen.

Ich spanne hier schon wieder alle auf die Folter. Wir starten mit dem Ofen. Er wird auf 225°C Heißluft vorgeheizt. Nun haben wir genug Zeit, um den grünen Spargel abzuwaschen und trocken zu zupfen. Noch schnell das holzige Ende entfernen und fertig ist der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich. Jetzt nehmen wir uns den super grünen, frischen, sauberen, zarten Spargel, wickeln ihn komplett mit Frühstücksbacon ein und legen unsere Köstlichkeit auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.

So, das machen wir eine Spargelstange nach der anderen, bis sich alle Stänglein in einen wohligen Speckmantel gewickelt haben. Ach wie gemütlich. Doch die Gemütlichkeit währt nicht lange, denn als Kirsche auf der Sahne nehmen wir uns einen Backpinsel und bestreichen die eingewickelten Spargelstangen mit Ahornsirup. Aber nur ganz zart. Der süße Geschmack soll keine Überhand nehmen, sondern das salzig, frische Aroma nur unterstreichen und somit das Gericht vollmundiger machen.

 Für ca. 15-20 Minuten in den Backofen bis der Sirup karamellisiert ist und der Bacon die gewünschte Crossheit erreicht hat. Das alleine ist schon ein Genuss, aber wenn wir uns nun ein weich gekochtes Ei zur Seite stellen, es köpfen (kochen ist nichts für sanfte Gemüter) und nun die warme, salzig süße Spargelstange in das weiche Ei tunken.... unbeschreiblich, ein richtiges Abenteuer. Der Osterhase macht Freudensprünge und die Englein singen. So schmeckt Ostern, denn hier wohnt wirklich ein kleiner Zauber inne.

Ach so und trinken nicht vergessen!

Für ca. 2 Liter St Clemens Slushy wird ganz einfach der Saft von 2 Zitronen und 4 Orangen, sowie die Zesten von 1 Zitrone und 2 Orangen in einen Mixer, Blender oder Smoothymaker gegeben. Hinzu kommt noch ein daumengroßes geschältes und geriebenes Stück Ingwer, 3 Stängel Pfefferminz und 10 cl Mandelsirup (oder 2 gehäufte EL Honig/Löwenzahnhonig) hinzu. Mit Eisklümpchen auffüllen und mixen was das Zeug hält. Eine herrliche Erfrischung zum Trinken oder als Nachtisch.

Ich wünschen nicht nur ein souliges Nachkochen sondern auch zauberhafte Ostertage!


Eure Bea