Der Rembrandt unter den Fotografen

Iris Hilgers - mit dem Blick für das Außergewöhnliche

Dreiborn/Region. Die Schwerpunkte – und damit auch die Vielzahl der Fotografien – des künstlerischen Schaffens von Iris Hilgers wachsen ständig. Das entspricht nicht nur ihren kreativen Möglichkeiten, sondern auch ihrem Wesen. Obschon als Mensch eher ruhig und zurückhaltend, so lässt sie ihre Neugierde und Schaffenskraft selten zur Ruhe kommen. Da gibt es so vieles zu entdecken und fotografisch einzufangen und umzusetzen. Das ist im realen Leben, indem es auch um den ganz normalen Broterwerb geht, manchmal schwer zu realisieren.

Die Fotografie entdeckte sie 2009 für sich. Sowohl als Autodidaktin als auch durch die Teilnahme an diversen Workshops erweiterte sie ihre Kenntnisse und fand ihren eigenen Stil. Anfänglich konzentrierte sich die naturverbundene Künstlerin auf professionelle Makro- und Pferdefotografie, aber schnell zog es sie in eine ganz andere Richtung. Und die nimmt nicht nur gefangen, sondern ist ein echtes Statement. Eine Fotografie von Iris Hilgers ist schnell ausgemacht, denn Ihr spezieller Umgang mit Licht ist einzigartig.

Die Schwerpunkte ihrer fotografischen Arbeit liegen in der People-Fotografie an ungewöhnlichen Orten. Dabei legt sie besonderen Wert auf die Symbiose von Model, Location und außergewöhnlichen Lichtstimmungen. Ebenso liegen ihr die besonderen Orte am Herzen, die sie auch gerne ohne Modell in ihrer unvergleichlichen Ästhetik darstellt.

Bei ihren aktuellen Arbeiten fängt Iris Hilgers mit ihren Aufnahmen vielfach das Unsichtbare verlassener Orte ein, sogenannte Lost Places, und gibt den Bildern in ihren oft dunkel gehaltenen Ateliertönen einen geheimnisvollen und vielversprechenden Lichtbildcharakter. Nicht selten fühlen sich Betrachter ihrer Bilder – mit ihrer düsteren Ästhetik – an die Werke Rembrandts erinnert. Sie werden zu einer Bühne für surreale Inszenierungen, in denen die Modells der Fotografin mit der Umgebung verschmelzen. Ihre Modelle nehmen dazu oft Posen des körperlichen Befindens ein, die sich den ausgewählten Plätzen anzuvertrauen scheinen. Ihr Faible für das schwer durchdringliche Lichtspiel verlassener Orte, beispielsweise früherer Industrien ihrer Heimatregion, macht einmal mehr auf Transformationen und Positionen aufmerksam, die unser Leben im Zeitraffer prägt und geprägt haben. Iris Hilgers nutzt ihre außergewöhnliche Kunst, um die geheimnisvoll-dunkle Atmosphäre der vergessenen Orte mit menschlichen Formen zu kombinieren. Das führt zu faszinierenden und provokanten Fotografien.  Jedes Bild erzählt eine Geschichte von Vergänglichkeit, Schönheit und menschlicher Verbindung mit einem tiefen Verständnis von Licht und Schatten.  

Man erkennt gleich auf den ersten Blick ihre künstlerische Verbundenheit zu ihrem Model Sascha Schöpf: ein vielseitiges Talent mit starkem Ausdruck und stilsicheren Posen. Ihre Werke sind stets mit einem markanten Stichwort verbunden und als bekennende Goethe-Liebhaberin werden diese mit dem passenden Gedicht beschrieben.

Seit 2017 zeigte sie ihre Fotokunst in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen und präsentierte sie in Vorträgen und Zeitschriften. Ein Bildband ist augenblicklich in Arbeit. In den Anfängen ihrer Karriere als Fotografin hatte Iris Hilgers mehrere Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Galerie „Eifel Kunst“ der Kuratorin und Galeristin Marita Rauchberger zu den Themen Buchenwald, Menschenwürde und pandemische Blickpunkte.


Ausstellung in Nideggen

Die Qualität ihrer Arbeiten, die Fotografien, Fotoinstallationen und Konzepte, finden stetig neue Liebhaber. So wurde auch Horst Hültenschmidt, einer von Deutschlands ehemals international erfolgreichsten Musikpromotern und heutigem Initiator der Marke „Eifelgefühl“, aufmerksam. Mit „Eifelgefühl“ möchte Horst Hültenschmidt dazu beitragen, dass sich die Eifeler Kunstszene als Gesamtheit begreift und in der Öffentlichkeit darstellt. In diesem Zusammenhang ist er unermüdlich als Kommunikator, Multiplikator und Veranstalter von zahlreichen Kunst-Events unterwegs. Seit dem letzten Jahr unterstützt er Iris Hilgers als Promoter und hilft ihr bei der Consulting und Vermarktung ihrer Kunst, weil er ohne „Wenn und Aber“ von ihr überzeugt ist. Mit dem bekannten Nordeifeler Maler Walter Lunz verbindet sie seit einiger Zeit eine Freundschaft, die sich auch darin zeigt, dass die beiden schon die eine oder andere Ausstellung zusammen durchführten. So auch in Kürze in Nideggen. Vom 26. April bis 25. Mai 2024 zeigen sie einen ausgesuchten Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens im „Dürener Tor“ des Kunst- und Museumsvereins Nideggen. Kunstinteressierte sollten sich diesen Zeitraum unbedingt vormerken. Weitere Ausstellungen für dieses Jahr wurden bereits bestätigt.

Die in Düren geborene Fotografin lebt seit 1985 mit ihrer Familie in der Eifel. Ihren Lebensunterhalt bestreitet sie als sehr empathischer Mensch im Dienst und bei der Betreuung am Menschen.

(bvl)Fotos: Iris Hilgers, (bvl)