Ein geistliches Zentrum ohne Ausgrenzung

Trotz Einschränkungen - Hoffnungsvolles aus dem Franziskanerkloster Vossenack

Vossenack/Region. Die schmerzlichen Einschnitte der Katholischen Kirche sind allerorten spürbar - auch in den Eifeler Pfarrgemeinden. Immer weniger Kirchgänger und steigende Kirchenaustritte hinterlassen ihre Spuren. So müssen immer weniger Geistliche, für immer mehr Pfarreien in den unterschiedlichen Gemeinschaften der Gemeinden, die Gottesdienste gewährleisten - von den vielen administrativen Arbeiten drum herum und der Seelsorge als solche mal ganz abgesehen.

Da der langjährige Schulleiter des Franziskus-Gymnasiums das Kloster in Vossenack verlässt, wird es auch im Franziskanerkloster in Vossenack künftig spürbare Einschränkungen geben.  Bereits am 13. Oktober ist er zum Franziskanerkloster nach Halle a. d. Saale gewechselt. Für die Vossenacker bedeutet dies, dass die Hl. Sonntagsmesse um 7.30 Uhr gestrichen werden muss. Der Vossenacker Franziskanermönch Pater Daniel Züscher, der bereits seit 2019 Schulseelsorger im Hause ist, wird nun neuer Vikar.

Diese Veränderungen waren Anlass genug, dass die noch verbliebenen Ordensbrüder zusammenrücken um die franziskanische Präsenz in der Schulseelsorge und im kulturellen Bereich aufrecht zu erhalten. Die Seelsorge vor Ort machen die Franziskaner im Namen und Auftrag des Bistums Aachen - und der Kirche. Franziskus selbst war zeitlebens der Amtskirche gegenüber kritisch, aber auch stets zugewandt. Auch unter schwierigsten Umständen, stand er für ein aktives Zugehen auf die Kirche um auch so einen Weg des franziskanischen Gedankens in die Welt hinaus zu tragen. Wichtigste Regel der Franziskaner ist in Demut und Bescheidenheit das Heilige Evangelium zu leben und beachten. "Das ist der höchste Anspruch überhaupt für uns Franziskaner", so Pater Daniel, "davon leitet sich für uns alle ab, wie wir beispielsweise mit den Menschen umgehen. Wir suchen erst den Abstand von den Dingen, um dann erneut ins Leben, die Welt, in die Religion zu stoßen." "Aus meinem Blickwinkel heraus und immer an der Sicht der Glaubenden gemessen, gemeinsam unterwegs zu Gott zu sein. Dabei braucht es 


aber auch immer den Mut zur Veränderung, ohne zu zerstören", ergänzt Bruder Wolfgang Mauritz Ganz. In diesem Sinne wartet Pater Daniel mit einer weiteren Neuerung auf: "Ich möchte der Jugend eine Stimme geben. Deshalb berufe ich ein Jugendforum im FGV ein, um die jungen Menschen besser zu hören und Impulse zu erhalten, wie Gemeinde und Kirche zukünftig aussehen kann."

Die Vossenacker Franziskaner und ihr Kloster sind eben mehr als nur Gottesdienst oder Gotteshaus. Sie wollen für die Menschen ein geistliches Zentrum ohne Ausgrenzung sein.

(bvl)Fotos Br. Wolfgang Mauritz u. (bvl)