Tod auf dem Rursee

Premieren-Lampenfieber beim "Theater Kunterbunt"

Monschau-Konzen. Zu einer Theaterpremiere gehört eine Portion Lampenfieber. Das war beim „Theater Kunterbunt“ am Freitagabend im MuK (Musik- und Kulturzentrum) nicht anders. Beim Stück „Tod auf dem Rursee“ erlebte das Publikum eine aufregende und spannungsgeladene Aufführung.

Die inklusive Theatergruppe hatte unter der Regie von Ingrid Wiederhold einen Krimi einstudiert, der auf der „Seensucht“ auf dem Rursee spielt. Ein sehr schönes und detailgetreues Bühnenbild war von Uli Tambornino gebaut worden: eine Reling aus Holz, ein Mast mit Glocke und Fähnchen und eine schicke Bar. Mit der Melodie „Eine Reise ins Glück“ öffnete sich der Vorhang. Nach und nach kamen die unterschiedlichsten Gäste an Bord, begrüßt von Käpt’n Ehrlich (Petra Jollet), jedem Einzelnen versprach er „die schönste Kabine an Bord der Seensucht“. 

Ganz wichtige Passagiere waren Marleen und Detlef Reich (Angela Bätz und Dirk Winter), sie waren nämlich auf Hochzeitsreise. Die reiche Marleen hat große Auftritte, beispielsweise tanzt sie zum Lied „Marleen“ von Marianne Rosenberg, sie schwebt über die Bühne im tollen Kleid mit glitzernden Schuhen. Ihre Zofe Luise (Brigitte Palm) hat nichts zu lachen, bis sie sich ein paar Brandy genehmigt. Die romantische Tour will Kati, die eifersüchtige Ex-Braut des Bräutigams, dem Paar gründlich vermasseln. Sie verfolgt die Beiden mit Leidenschaft und Eifersucht, die in Mordlust mündet. Mara Offermann hatte oft die Lacher auf ihrer Seite, witzig war ihre Anhänglichkeit an Detlef und ihr unbeholfenes Hantieren mit einer Pistole.

„Auch ein Arzt (Hendrik Ritter) ist mit an Bord, der bekommt tatsächlich noch zu tun mit einer angeblichen Schusswunde. Und Monsignore Herrlich (Simon Braun) ist eifrig hinterm Geld her und entwickelt sich zum Detektiv. Das alles findet Hubert Zimmermann (Norbert Baartz) ziemlich blöd, er hat stets die knackigsten Bemerkungen parat und bekommt oft Szenenapplaus. Da er sich in Christina (Mandy Präkels) verguckt hat, lässt er kein gutes Haar an deren herrschsüchtigen Tante (Sarah Padiglia). „Etwas Gift für die Tante wär nicht schlecht“, meint er trocken.

Nach ein paar Morden endet das Stück mit viel Gelächter, und Käpt’n Ehrlich lädt wieder die Passagiere ein zu einer romantischen Rundfahrt, wobei man „die Ureinwohner der Eifel vom Schiff aus beobachten“ könne.

Ein Kriminalstück mit schwarzem Humor hatte die Zuschauer gefesselt, die lange begeisterten Applaus spendeten. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, hatten Menschen mit und ohne Handicap mit vollem Einsatz ihr Bestes gegeben, waren im Scheinwerferlicht über sich hinausgegangen. Ihre Freude und Erleichterung waren zu spüren. Die Regisseurin und Souffleuse Ingrid Wiederhold dankte dem Technikteam und der „guten Fee“ des MuK, Rudolf Huppertz, fürs Kümmern. Von ihrer Truppe erhielt sie Blumen für ihre „Engelsgeduld“.

(ale)

Fotos: Hermann-Josef Polzin