Waldi’s Verzällche im Mai


Ist er lieb nenne ich ihn „Muck“, ist er frech heißt er „Spucki“. Meinem quirligen Jack Russel- Welpen habe ich aufgrund unterschiedlicher Begebenheiten die beiden „Kose“- Namen gegeben. „Muck“ sage ich aber viel häufiger. Er sieht ja klein und niedlich aus, hat aber das Herz eines arbeitssamen Jägers. Er ist temperamentvoll, lebhaft, sehr aktiv, robust, und mit einem starken Willen ausgezeichnet. Ein kleines Energiebündel mit einem großen Bewegungsdrang, und gerne überall dabei. Eigentlich ein Familienhund der außer – klein und niedlich – meine eigenen Eigenschaften voll beinhaltet – aber leider auch auslebt. Mein kleiner Charmeur mit den kurzen Beinen hat es aber faustdick hinter den Ohren. Wenn es ihm langweilig wird stellt er viele Dinge an, die Herrchen und Frauchen nicht so gefallen. Während der Sozialisierungsphase und noch nicht ganz erzogen fand unser kleines Familienmitglied immer wieder Möglichkeiten zur Selbstunterhaltung, auch auf eine unerwünschte und eher ungehörige Art. Eine Geschichte aus jüngster Zeit, bei der ich ihn „Spucki“ nenne: Ich gehe in der Regel nach einem arbeitsreichen Tag meistens erst gegen Mitternacht ins Bett. Um vier Uhr in der Früh hatte ich wegen meinem immensen Kaffeegenuss, Druck auf der Blase. Ich zog meine Schlappen an und tastete mich vorsichtig durch den Flur zur Toilette. Natürlich ohne Licht anzuschalten, da ich meinen Haushalt, also Frauchen nicht wecken wollte. In der Nähe der Treppe zum Untergeschoß rutschte ich aus, und es hob mich von den Beinen. Ich machte einen herrlichen Spagat, krachte gegen die Wand, und lag wimmernd auf dem Boden. „Spucki“ hatte mir doch tatsächlich mit einer großen Ladung Pipi eine Falle gestellt. Das Ganze geschah natürlich nicht lautlos, und meine Lebensgefährtin Sonja war nun auch wach.Bei Licht sah ich „Muck“ vor mir stehen. Die Miene von „Muck“ konnte ich nicht als schuldbewusst einstufen und so brüllte ich ihn an. Mit seinem Gefühl für die Situation hat „Muck“ sich dann solange unters Bett verkrochen, bis er meinte dass ich mich wieder beruhigt hatte. Der Arztbesuch am nächsten Tag ergab: Sehne an der Schulter angerissen. OP nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Starke Schmerztabletten. Ich lache aber schon wieder. Trotz diesem Missgeschick: Unser „Muck“ ist mehr als nur ein Haustier: Er ist unser Freund, unser Vertrauter und unser Seelentröster. Er ist ein Herz auf vier Beinen. Kommt man mal schlechtgelaunt nach Hause, wird man angesprungen, vollgesabbert, angebellt und vollgehaart….., und alles ist wieder gut.

Bes nächste Mond – Euer Waldi

(pm)