Der neue HeuGeVe-Kalender weckt Erinnerungen

Roetgen. Die Herbstzeit ist für den Heimat- und Geschichtsverein Roetgen (HeuGeVe) stets eine willkommene Gelegenheit, den eigenen Kalender für das neue Jahr zu präsentieren. Auf 12 Monatsblättern und auf dem Titelblatt werden Roetgener Erinnerungen wach. Für das neue Jahr 2024 liegt der Schwerpunkt auf der Dreilägerbachtalsperre.

Motiv Kalender 2: Die Einmündung des Kallstollens in den Dreilägerbach um 1926.

Repro: Günther Sander

Geschäftsführer Rolf Wilden erläuterte das „heimatliche Nachschlagewerk“ und erklärt zum Titelbild, dass man hierfür ein aktuelles Bild der historischen sogenannten „Roetgener Mulde“ genommen habe. „Man erkennt darauf sehr schön, dass das Dorf Roetgen auf einer Bergterrasse in Form einer von Südwest nach Nordost geneigten Mulde gebaut wurde“, sagt er dazu.Dieser Fakt sei schon von Kaltenbach in seiner Schrift „Der Regierungsbezirk Aachen“ um 1850 beschrieben worden. Der einzige natürliche Wasserabfluss ist die Vicht im Norden (die etwa 1960 durch die künstliche Maßnahme der Weser-Umleitung in ihrer Ergiebigkeit verdoppelt wurde).

Die jeweiligen 12 Monatsblätter dokumentieren historische Begebenheiten oder sind historisch. Im Kalender selbst fällt eine besondere Betonung der Dreilägerbachtalsperre auf. „Das hat einerseits etwas mit der zeitlosen Attraktivität dieses Bauwerks zu tun, andererseits möchten wir insbesondere mit dem Juli-Bild das heute nicht mehr vorhandene Kronenhaus der Sperrmauer in Erinnerung bringen“, lässt Wilden wissen. Auf tausenden Postkarten abgebildet, sei es unverständlicher Weise bei der Talsperren-Renovierung 1990 nicht wieder aufgebaut worden. „Der HeuGeVe möchte anregen, diesen Mangel endlich zu beseitigen“, wünscht der Geschäftsführer und Pressewart sich sehnlichst.

Motiv Kalender 3: Das Vorbecken der Roetgener Talsperre aus einer anderen Perspektive.

Repro: Günther Sander

Monatsblätter im Bild

Im Januar wird ein Wintertag in Roetgen sichtbar, mit weitem Blick auf die Sperrmauer der Dreilägerbachtalsperre. Der Februar kommt traditionell „karnevalistisch“ daher, während der März die Einmündung des Kallstollens in den Dreilägerbach um 1926 im Fokus hat. Der April ist dem erweiterten Chor der Pfarrkirche St. Hubertus Roetgen gewidmet und im Mai wird die gewaltigste Douglasie im Roetgener Wald sichtbar. Eine malerische Postkarte aus den 90er Jahren wirft einen Blick auf die damaligen Alleenbäume in der Rosentalstraße. Wie schon erwähnt, grüßt im Juli das Bild des „Kronenhauses“. Die Mummeln im Vorbecken machen den August „bunt“, derweil im September der Posaunen-Engel der evangelischen Kirche im Vordergrund steht. Das Vorbecken der Roetgener Talsperre ziert das Oktober-Bild und der „geschichtsträchtige“ Ort „Höckerlinie“ (vom HeuGeVe an die Gemeinde verkauft) weckt im November traurige Erinnerungen. Die Tradition im Monschauer Land wird im Dezember mit einer schönen Krippe fortgesetzt.

Diese schöne „Nachschlagewerk“, Format DIN A3, wurde zusammengestellt von Brünhilde und Ulrich Schuppener und Rolf Wilden. Es ist für 22,- Euro im „Lesezeichen“ in Roetgen, Hauptstraße, erhältlich. (der)

Motiv Kalender1: Ein Wintertag in Roetgen mit Blick auf die Sperrmauer der Dreilägerbachtalsperre.

Repro: Günther Sander