Karolingisch-Fränkisches Platt –

Neues Buch „Schlüssel 3“ von Prof. Leo Wintgens erschienen

Ostbelgien/Nordeifel. Wenn es um Sprachen, Dialekt oder um Platt geht, rennt man bei Professor Dr. Leo Wintgens, einem exzellenten Sprachwissenschaftler, offene Türen ein. Der aus Hergenrath stammende und in Montzen lebende Wintgens hat sich insbesondere um den in der Euregio gesprochenen Dialekt große Verdienste erworben. Den „Heimatfreunde“ und „Fans des Dialektes“ ist er weit über die Grenzen hinaus, im Raum Aachen und Eifel, bekannt.

Professor Leo Wintgens, links (mit Walther Janssen, bei der Präsentation der CD) erforscht das karolingisch-fränkische Dialekt.
Foto: Günther Sander

So hat er zuletzt für die CD „Os Härjent a-jen Jööl“ (Unser Hergenrath an der Göhl), herausgegeben vom Dorfarchiv Hauset, den Text gesprochen. Walther Janssen, Freundeskreis Dorfarchiv, weiß, dass man auf Mundart und auf das Platt (Plat) steht. Und er bringt „Eifel Pur“ dem Sprachenwissenschaftler ein wenig näher.

Leo Wintgens lehrte an verschiedenen Universitäten und Instituten. Er ist ein ganz besonderer Kenner der in Kelmis und Gesamt-Ostbelgien gesprochenen Dialekte. Ripuarisch-niederfränkisch in den Gemeinden im Norden der DG, Mosel-Fränkisch und Letzeburgisch im Süden der DG. Das hier gesprochene Dialekt definiert der Professor als „karolingisch-fränkische Sprache.“ Wissenschaftlich untermauert unter anderem durch seine zahlreichen Veröffentlichungen. 

Aus seiner Feder stammen rund 20 Werke, so auch „Et Hat van os Plat“, in dem er den Abriss einer Grammatik des Karolingisch-Fränkischen, der germanischen Regionalsprache im Bereich des ehemaligen Herzogtums Limburg, aufgreift. Stolz ist Leo Wintgens auf den Band „Grundlegung einer Geschichte der Literatur in Ostbelgien“ – Bild der sprachlichen Wechselwirkung im Zwischenland.

Sehr interessant: „Échos ut os Schprook“ - Drei plus: Je parle aussi le patois; Ech kal och Plat; „Ich spreche auch Platt.“ Wie Winkens sagt, handelt es sich um „Platdütsche Literatur tösche Oobel än Ooke – Et Karolingisch-Fränkisch im Focus.

Nicht genug: Von Professor Leo Wintgens ist auch „Wi zaach/zaan éch dat op Ostbäljesch Plat?“ erschienen. Ein Sprachatlas. Darin werden Lautlehre, Formenlehre, Namenskunde, Sprachgeschichte und Wortschatz behandelt.

Leo Wintgens hat sich stets im Kampf um die deutsche Sprache bemüht und bedauert, dass im Montzener Gebiet der deutsche Dialekt verloren gehe. Das führt er sowohl auf das Auftreten der Deutschen als kaiserliche Besatzungstruppen im Ersten Weltkrieg als auch durch die Annexion des Gebietes nach dem Führererlass und die daraus folgenden Gräueltaten der Nazis im Zweiten Weltkrieg zurück. Das hat er auch in seinem Roman in zwei Bänden verarbeitet, nämlich „Wege aus Sümpfen – Roman einer Grenzlandschaft.“

Aus seiner Feder stammen rund 20 Werke, so auch „Et Hat van os Plat“, in dem er den Abriss einer Grammatik des Karolingisch-Fränkischen, der germanischen Regionalsprache im Bereich des ehemaligen Herzogtums Limburg, aufgreift. Stolz ist Leo Wintgens auf den Band „Grundlegung einer Geschichte der Literatur in Ostbelgien“ – Bild der sprachlichen Wechselwirkung im Zwischenland.

Frisch ist gerade von Leo Wintgens zum „Karolingisch-Fränkischen“ sein „Schlüssel 3“ : Die Wortlehre auf 90 Seiten in Deutsch erschienen. Nach seinem aufschlussreichen Referat im Jahre 2022 zum Thema „Onze streektaal tussen Landen en Aken als brug over de Maas“, auf Einladung der Museen der Stadt Maaseik, hat der Professor die Ergebnisse der vertieften Forschungen auch weiteren Kreisen nun bekanntmachen wollen.

Seine Hypothesen, dokumentiert in den beiden vergleichenden Atlas-Bänden I (Wortlehre) und II (Laut- und Formenlehre, Sprachgeschichte) (beide, Helios Verlag Aachen), wurden durch neuere Forschungen voll und ganz bestätigt, sagt Leo Wintgens. „Das karolingische Kultur- und Verwaltungszentrum Aachen tritt hier in der Toponymik und in den zahlreichen Varianten der Regionalsprache deutlich in Erscheinung.“ Angesprochen wird jeder, der sich für die wechselvolle Geschichte der intensiven Sprachenkontakte in der Euregio und der Großregion Saar-Lor-Lux interessiert. Zeitgerecht zum 50-jährigen Bestehen der DG Ostbelgien können die Forschungen somit das Karolingisch-Fränkische Sprachareal rund um Aachen-Limburg-Luxemburg bestätigen, dass bereits 2017 bei der internationalen Vorstellung des Atlas-Bandes II mittels einer Matinee im DG-Parlament dichterisch dokumentiert worden ist. Die vier Schlüssel zum Karolingisch-Fränkischen in Buchform können per E-Mail bei lwkintgens02@gmail.com. bestellt werden.



Text u. Foto: (der)

Foto: Günther Sander