Automobile Träume - 

Eine "Ruhmeshalle" voller Auto-Ikonen  

Heimbach. Bei erstem, strahlenden Frühlingswetter machte ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Kandidaten für unsere Rubrik "Automobile Träume" und nach einer längeren Fahrt entlang leuchtender Rapsfelder und saftig-frischer, frühlingsgrüner Weiden, stand ich erwartungsvoll vor einer großen Halle in einem kleinen Gewerbegebiet. Familie Löwner, die leidenschaftlichen Automobilisten um die es diesmal geht, erwartete mich bereits. Nun gut - ich wusste zwar, dass es bei meinem Besuch gleich um mehrere Oldtimer gehen sollte - aber das, was da auf mich wartete als das große Industrietor hochging - ja, das hatte ich im meinen kühnsten Träumen nun wirklich nicht erahnt.  

Auf insgesamt 700 Quadratmetern eröffnete sich mir eine Welt, die ich selbst jetzt, ein paar Tage nach meinem Besuch, immer noch nicht richtig in Worte fassen kann. Zu sagen, es erwartete mich eine traumhafte Sammlung wundervoller Oldtimer, greift einfach zu kurz. Es war weit mehr. Vom Anfang der Halle, bis zum weitläufigen anderen Ende, standen thematisch geordnet, das who is who, vor allem deutscher, aber auch amerikanischer Auto-Ikonen, die alle die Krönung ihrer jeweiligen Zeit repräsentieren. Und das nicht einfach nur aufgereiht, 


sondern liebevoll mit typischen Lifestyle-Dekorationen der dementsprechenden Epochen, in Szene gesetzt. Auch einige ausgesuchte, inzwischen historische Motorräder, haben einen Ehrenplatz bekommen. Die Liebe zum Detail von Familie Löwner geht dabei sogar so weit, dass sie in einer Nische der Halle einen original typischen, amerikanischen Diner der 50er Jahre einrichtete. Mit den bekannten mit rotem Kunstleder überzogenen Stühlen und Sitzbänken - und jeder Menge Chrom. Bei diesem ersten Eindruck, rang ich ohne Übertreibung nach Luft. Wollte am liebsten vor Ehrfurcht auf die Knie fallen. Aber nun erst mal der Reihe nach ...


Im Leben der Familie Löwner, also bei Vater Andreas, Mutter Elke und Sohn Andreas jr., dreht sich in erster Linie alles um den familieneigenen Malereibetrieb mit Sitz in Jackerath-Titz, um ihre automobile Leidenschaft - und natürlich ums Familienleben. Seit 2019 lebt sie sehr idyllisch gelegen in Heimbach und fühlt sich dort rundum wohl. Auf die Anfänge ihrer Sammlerleidenschaft angesprochen, erinnern sich die Löwners besonders an ihren strahlend weißen Mercedes 200 B, Strich 8, der rückblickend die Initialzündung ihrer Passion wurde. „Den 

konnten wir von einer älteren Dame erstehen, die diesen Wagen als Neuzulassung im Alter von 60 Jahren kaufte, 30 Jahre fuhr und im Alter von 90 Jahren, zusammen mit ihrem Führerschein wieder abgab. Wir waren damals sofort schockverliebt und konnten den Benz dann mit einem Kilometerstand von nur 58 000 Kilometern erwerben." Inzwischen ist er schon seit 20 Jahren im Familienbesitz. Doch dieser Kauf war nur der Beginn eines, im Laufe der Jahre, ausufernden Sammeltriebes. Es gäbe sicher zu jedem der automobilen Schätze eine interessante und unterhaltsame Geschichte zu erzählen,

aber der Platz darüber zu berichten, ist begrenzt und ich möchte ja auch noch möglichst viele Fotos zeigen. Peu a peu, fanden viele weitere Oldtimer ihren Platz in der "Ruhmeshalle" von Familie Löwner. Anfänglich richteten sie ihren Fokus vor allem auf Modelle von Mercedes Benz, wie bei ihrem zweiten Sammlerstück, einem Mercedes CL 350 aus den 70ern - und ab da wurde dann nicht mehr nur gekleckert, sondern geklotzt. Und mit den immer mehr werdenden Automobilen wurden auch die dazugehörenden Hallen immer größer. Es folgten echte 


Schätze der Automobilgeschichte wie ein VW Buggy, ein VW-Käfer und einige BMW-Modelle. „Aber mit der neuen, großen Halle entstand plötzlich ungewohnt viel Platz, der zum weiteren Sammeln geradezu einlud. Heute dürfen sich ab und zu Freunde und ausgesuchte Gäste einen Eindruck darüber verschaffen, wie und womit wir diesen freien Platz gefüllt haben", verrät Andreas Löwner Senior. Heute stehen auf der einen Seite der Halle englische und deutsche Auto-Ikonen - alle in der Familien-Lieblingsfarbe weiß - und auf der anderen Seite eine bunte, wie exquisite Auswahl amerikanischer Fabrikate. Zu der englisch-deutschen Abteilung gehören ein Jaguar, ein Rolls-Royce und ein Bentley (alle erst seit einem Jahr in ihrem Besitz), sowie unterschiedliche Mercedes Modelle aber auch ein traumhafter VW Käfer mit "Schlafaugen". Auf der gegenüberliegenden Seite ziehen amerikanische Legenden  wie eine Corvette C3, ein Camaro, Cadillac, Buick, Ford Mustang und von Jeep ein echtes Einzelstück, ein Wrangler, begehrliche Blicke auf sich.


Gerne erinnert sich Andreas Löwner Senior an seine automobilen Anfänge: „Mein erstes Auto, einen weißen Mercedes Strich 8, habe ich im Alter von 18 Jahren für 300.- DM gekauft, Ich war stolz wie Oskar und habe den Wagen, den ich zwei Jahre gefahren habe, selbstverständlich immer geputzt und gewienert. Autos bedeuten mir eigentlich alles. Auch als ich jung war und wenig Geld zur Verfügung hatte, fuhr ich gerne Luxusmodelle, wie beispielsweise mal einen Mercedes SEL 600, Langversion.“ Auch seine Frau Elke lebt ohne 

wenn und aber die Leidenschaft ihrer Männer mit. Auch schon vor der Ehe fuhr sie Oldtimer aus dem Hause Fiat und Peugeot. Sohn Andreas hat ein besonderes Faible für amerikanische Oldtimer. Auf die Frage, ob man sich denn auch schon mal von dem einen oder anderen Sammlerstück getrennt hat, antwortete die Familie mit einem erstaunlichen Ja. Schätze wie ein Mercedes SL, ein Mercedes 220 SB mit großer Heckflosse, ein Buggy , eine Corvette C4, ein (Detektiv Rockford)-Camaro und einige andere, fanden ihren Weg zu neuen Liebhabern. „Auch wenn es immer weh tut", ergänzt die Familie. Und wenn es sich bei der sympathischen Familie mal nicht um traumhafte Oldtimer dreht, dann genießen sie mit Sicherheit das noch neue Leben auf dem Land in Heimbach. Mit zahlreichen Tieren wie Rehen, Kamerun Schafen und Hunden. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich bestimmt demnächst auch erzähle.


Text und Fotos: (bvl)